Portrait der Gemeinde
Monzingen, über 1200 Jahre alt, ist einer der ältesten Weinorte an der mittleren Nahe, idyllisch eingebettet zwischen Weinbergen und den Ausläufern des waldreichen Hunsrücks . Der alte Ortskern mit seinen schönen Fachwerkhäusern, engen Gassen und Winkeln hat seinen Charme bis heute bewahrt.
Erwähnenswert sind die beiden ältestens Fachwerkhäuser im Ort, das Haus Weber aus dem Jahre 1574 und das Haus des Bürgermeisters Mathias Knorr, heute „Alt´sches Haus" aus dem Jahre 1589. Die Tradition des Weinbaues wird schon seit der Römerzeit gepflegt und bis heute durch selbstvermarktende Weingüter fortgesetzt. Die vielfältigen Böden und das milde Klima lassen hier Weine reifen, die höchsten Ansprüchen gerecht werden und zu den besten Deutschlands zählen.
Die Weinlagen befinden sich auf dem Frühlingsplätzchen, auf dem Rosenberg und auf dem Halenberg. Die meiste Rebfläche nehmen die beiden Rebsorten Riesling und Müller-Thurgau in Anspruch. Durch die zentrale Lage ist Monzingen auch ein idealer Ausgangspunkt, um die Schönheiten entlang der Nahe kennenzulernen. Schöne, gepflegte Wanderwege laden zu erholsamen Wanderungen, teilweise mit herrlichem Blick ins Nahetal, ein. Einkaufsmöglichkeiten, Gaststuben und Gästehäuser sowie Bus- und Bahnhaltepunkte bieten eine gute Lebensqualität. Neben zahlreichen Handwerksbetrieben bieten auch einige größere Firmen eine große Anzahl von Arbeitsplätzen.
Zur Geschichte:
Monzingen gehört zu den ältesten Siedlungen im Nahetal. Zweifellos gab es bereits vor über 2000 Jahren hier an dieser günstigen Stelle um den Bergsporn herum eine Siedlung von Bauern und Jägern. Aus der keltischen Zeit, aus der Zeit der Römerschaft und nach der fränkischen Landnahme wurden vielerlei Funde gemacht. Die älteste, erhaltene Nachricht stammt aus einem Güterverzeichnis des Klosters Lorsch (östlich von Worms) aus dem Jahre 778. Der Name lautete in der ältesten Form „Monzecha" und „Munzaher".
Aus der Lorscher Urkunde ist auch bekannt, dass in Monzingen bereits damals Weinbau betrieben wurde. Die Siedlung lag günstig, in einem geschützten Nebental der Nahe, um einen Felsen im halben Hang, der zugleich das kultische Heiligtum trug wie heute die Kirche, oberhalb des Hochwassers von Nahe und Gaulsbach. Man darf annehmen, dass während des Mittelalters um den Kirchberg herum eine Art Dorfburg entstanden war, um den Einwohnern eine größere Sicherheit zu gewähren. Ab 1281 hatte der Erzbischof von Mainz auch in Monzingen erhebliche Rechte und Besitzungen.
Im Jahre 1355 erhielt Monzingen Stadtrechte. Damit gewann es einen regelmäßigen Markt, ein eigenes Gericht und vor allem das Recht auf Befestigung zum Schutz der Einwohner und ihres Besitzes. Im Jahre 1430 wurde Monzingen in einem Krieg zwischen zwei Anwärtern auf den Stuhl des Mainzer Bischofs und Erzbischofs niedergebrannt, 1466 mit Böckelheim von Mainz an die Herzöge von Zweibrücken verpfändet und 1471 durch Kurpfälzer Truppen erobert. Die Kirche ist mit ihrem Nordwestteil ein Bauwerk des 12. Jahrhunderts, gegen 1300 wurde sie völlig umgebaut. Der gotische Chor stammt aus dem Jahre 1488. Im 17. und 18. Jahrhundert fanden weitere Baumaßnahmen statt, auch wiederum in den Jahren 1860, 1923 und in jüngster Zeit.
Dabei wurden Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert freigelegt. Die Kurpfälzer Landesherrschaft führte 1550-1560 endgültig die Reform ein. Wie dem gesamten rheinischen Raum, so fügte der 30jährige Krieg auch Monzingen schwere Schäden und Verluste zu. Im Jahre 1636 lebten hier noch 25 Bürger, 50 waren umgekommen. Truppen der französischen Revolutionäre eroberten ab 1792 den Naheraum. Damit endete auch die Erbuntertänigkeit der Menschen gegenüber den verschiedenen Fürsten und Grundbesitzern.
Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft in den Kriegen von 1813-1815 wurde dieser Verwaltungsbezirk Monzingen 1816 dem Königreich Preußen zugeschlagen. Monzingen blieb Sitz einer Bürgermeisterei im neugebildeten Landkreis Kreuznach. Mit dem Bau der Nahe-Saar-Eisenbahn in den Jahren 1856-1860 und einigen besseren Straßen begann allmählich eine neue Entwicklung.
In der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde die Amtsbürgermeisterei Monzingen 1969 in „Verbandsgemeine" umbenannt und schließlich 1970 aufgelöst. Monzingen kam dann zur Verbandsgemeinde Sobernheim.
Nach der Fusion der beiden Verbandsgemeinden Bad Sobernheim und Meisenheim zum 01.01.2020, gehört die Ortsgemeinde zur Verbandsgemeinde Nahe-Glan.